Work & Help oder …

… die Nullenschrullen Teil 2!

Wir hatten ein Heimspiel. Mit unter 100 Km liegt ein Workingtest ja tatsächlich vor der Haustür und so hatte ich mich ja um so meh gefreut einen Startplatz erhalten zu haben.

Wir fuhren zeitig (6:oo Uhr) los und waren um 7:00 auf dem Hofgut Appenau in Rabenau angekommen.

Aber Moment… Vor dem Losfahren konnte ich schon die ersten Anzeichen für das erkennen, was sich am Nachmittag ereignen sollte.

Der Wecker klingelte um 5:15 Uhr. Ich schlüpfte leise aus dem Bett und wankte ins Bad. Duschen, Kauleiste schrubben, Haare verstrubbeln…. fertig. Ich öffnete leise die Tür zum Schlafzimmer und rief Fiene. Nix! Fiiiiinemaus, flüsterte ich leise. „Schnnnnnnoooorchenl!“ Ich ging ins Büro und holte ein Leckerchen, ging auf leisen Sohlen ins Schlafgemach und lockte den kleinen goldenen Hund aus seiner Kissenburg.

Gut so, hatten wir es also schon mal bis ins Erdgeschoss geschafft. Kaffee in den Thermobecher, die zwei Weiber geschnappt und eine Minipieselrunde erledigt.

Füttern. Fiene stand vor ihrem Napf und guckte als wollte sie sagen „Waaaaaaas, jetzt schon!“ Im Schneckentempo mümmelte sie ihre Portion um sich danach sofort auf das Sofa zu verziehen und wieder einzuschlafen.

6:00 Uhr – Abfahrt! „Fienemaus, komm schnell“ …. „Och, nööööööööö!“ Demonstrativ drehte sie sich auf den Rücken und will nicht aufstehen. Ich ging zu ihr, stichelte sie ein bisschen an und dann sprang sie auf, lief hinter mir her, um an der Treppe nach links oben abzubiegen um wieder ins Schlafzimmer zu flüchten. Wenn das mal keine üblen Vorzeichen waren.

Auf der Fahrt dann lag sie entspannt, den Kopf abgelegt in ihrer Box. Geschlafen hat sie allerdings nicht. Darüber machte ich mir aber mal keine Gedanken denn, da wir ja zuerst „helpen“ und dann „worken“ sollten, hatte Schnarchnase ja noch den ganzen Vormittag Zeit sich auszuruhen. Soweit die Theorie 😉

Am Vormittag lief alles wie geschnitten Brot. Ich war als Steward bei Oliver Kiraly eingeteilt und konnte den A-Startern bei einer wirklich schönen Aufgabe zuschauen. Markierung, Fußarbeit, noch eine Markierung. Nach einer Freigabe durfte M2 als erstes und dann M2 als Memory gearbeitet werden.

Es war wirklich toll, denn Oliver erklärte mir bei der Punktvergabe warum er abgezogen hatte oder was ihm besonders gut gefallen hat und auch ich konnte zwischendurch immer mal wieder was fragen.

Nach zwei Gruppen wurde ich abgelöst und machte mich auf den Weg Fiene aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Wie ich vermutet befürchtet hatte, war sie immer noch total schlafmützig.

Petra mit Dundee und meinereiner mit Fiene gingen ne Runde ins Wäldchen und warfen noch zwei Dummys um die Hunde daran zu erinnern, dass auch noch ein bisschen Arbeit auf dem Programm steht.

Und dann gings los … Gleich mit einem richtigen Hammer!

Aufgabe 3 – Richter Ronald Pfaff (D)

Wir stehen neben dem Richter am Fuß eines wirklich steilen Hanges. Ganz oben auf dem Kamm (ca. 50 – 60 m) steht ein kaum sichtbarer Helfer. Es fallen 2 Schüsse und 2 Markierungen die oben auf dem Kamm landen. Fffffflllllliiiiitschiiiiii!!!! 4 Meter vor uns zischt von links nach rechts ein Running-Rabit vorbei. „Schicken Sie den Hund auf die Markierung, welche er holt ist egal!“

Schon ahnend, dass das in die Hose geht versuchte ich Fiene von dem Flitsche-Hasen wegzudrehen… und schickte sie auch mit Voran und nicht Apport wie ich es sonst getan hätte. Vergeblich! Sie zwitscherte zu der Verleitung und ich konnte sie beim besten Willen nicht diesen Hang hoch handeln. Immer wenn ich den Sitzpfiff machte nahm sie die Nase runter und begann zu schnuppern. Auf mein „back“ reagierte sie mit …. Ich lauf mal nach links…. und dann rief ich sie rein und der Richter fragte „Wie fanden sie die Aufgabe? Zu schwer? – Für uns ja!“

Dann nahm ich mir die Zeit die nach mir folgende Starterin zu beobachten. Die Aufgabe sollte also tatsächlich wie folgt aussehen.

2 Markierungen oben auf dem Kamm – Flitsche Verleitung – 1 Mark vom Kamm holen – um 50° drehen – 1 Helfer beschießt ein Blind das aber auch wieder weiter oben um Hang liegt. Dieses Blind ist zu holen. Zurückdrehen und den Hund wieder diesen mörder Hang hoch zu dem zweiten Mark.

An keinem Tag in diesem Monat und in Topform hätten wir die Nummer geschafft! Das war eindeutig zu schwer für uns.

Punkte: 0

Aufgabe 4 – Richter Oliver Kiraly (HU)

Oliver hatte die A Aufgabe schön umgewandelt. So sah sie für uns dann aus.

Aufgabe2Kiraly

Vom Startpunkt aus schauten wir in Richtung Wald. Es fiel ein Schuss und eine Markierung in etwas Totgras an der Waldkante. Uns wurde die Sicht auf die Fallstelle durch einen bewachsenen Grashügel versperrt. Von dieser Stelle sah es so aus, als sei das Dummy auf diesen Hügel gefallen.

Dann drehten wir uns weg und gingen zum nächsten Punkt. Wieder fiel ein Schuss und eine Markierung. Dieses helle Gras war eine Art „Minischilf“ und der Boden dort richtig quatsche nass und leicht sumpfig. Zudem mussten die Hunde die erste Todgrasfläche mit den alten Fallstellen der A-Dummys überlaufen um in den Fallbereich zu gelangen.

Nachdem M2 gefallen ist soll M1 geholt werden. Von diesem neuen Startpunkt aus ist nun der Blick und auch der Laufweg frei auf den Fallbereich.

CollageKiraly

Fiene ausgerichtet – „Get Out!“ und sie geht. Man kann sagen mit angezogener Handbremse aber sie läuft duch sucht kurz und findet. Dummy abliefern. Ausrichten – „Get Out!“ (wegen der vielen alten Fallstellen). Raus – Suchenpfiff – Dummy einsammeln, abliefern – fertig.

RückwegM1

Oliver fragte mich, wieviele Punkte ich uns geben würde und ich überlegte kurz und sagte „17“ – Etwas langsames Tempo – 2 x Suchenpfiff bei M1 – 1 Suchenpfiff bei M2 … „Ich solle nicht so streng sein sagte er…..“

Punkte: 19 und damit das glücklichste Ivonne Gesicht des Tages…

GlücklicheIvonne

Der aufmerksame Leser fragt sich sicher … wo kommen denn die Fiene Bilder her? Jens und Gunter waren als Fankurve angereist und stellten beide verwundert fest, dass mit Fiene wohl irgendwas nicht stimmen könne. So langsam, wie unter Droge so hätten sie sie ja noch nie gesehen. Ich schon, leider 😦

Wir grübelten und machten Ursachenforschung. Nicht ausgeschlafen, gestresst vom Autofahren und dann einfach den FI-Schalter gedrückt. Sozusagen „abgeschaltet“.

Nun nahm das Elend so richtig seinen Lauf.

Aufgabe 1 – Rainer Scesny (D)

Ein beschossenes Blind und ein langes Mark. Knifflig aber durchaus machbar … an einem guten Fiene-Tag …

Aufgabe1Scesny

Also der Aufbau der Aufgabe war wirklich toll gemacht. Der Startpunkt war auf einem kleinen Platau. Der Schütze hatte eine weiße Stange als Flinte im Anschlag. Damit zielte er nun auf eine Baumgruppe an der das Blind lag. Dann drehte er sich um in nach hinten in Richtung des Werfers zu schießen. Dann fällt die Markierung M1.

Ich hatte Fiene gut ausgerichtet und konzentriert. Auf mein „Get Out!“ Spielten sich dann folgende Szenen ab …..

Aufgabe1Scesny(b)

Den Hang runter zog es sie direkt rüber zum Schützen und somit auch in Richtung Markierung. Ich ließ sie laufen, stoppte sie in Höhe des Schützen um sie dann nach links rüber zu schicken (so der Plan). Auf mein „Out“ fing sie dann an planlos in der Gegend rum zu schnuffeln und machte alles andere nur nicht rüber rennen. Rückruf, Aufgabe beendet. Obwohl der Richter noch nix gesagt hatt, wollte ich uns allen (vor allem Fiene) diesen ganzen Murks ersparen. Hast du damit gerechnet fragte Rainer… ja leider!

Aufgabe 2 – Jürgen Laux (D)

Eine wirklich schöne Abschlußaufgabe.

Zwei Teams stehen am Startpunkt. Es folgt ein ganz kurzer Walk Up in Richtung Wasserkante. Dann fällt jeweils eine Markierung nach rechts und eine nach links in in etwas höheren Bewuchs. Diese werden dann von Team 1 beide eingesammelt. Danach soll Team 2 den Hund in das Suchengebiet schicken. Dieses wurde leider nicht beschossen 😦

Fiene und ich waren „Team 2“. Ich versuchte sie bewusst nicht so sehr auf die Markierungen zu konzentrieren um eine kleine Chance zu haben sie in dieses Suchengebiet zu bekommen. Zwecklos, machen wir es kurz, sie hat zugemacht. Meine Kommandos nahm sie schlecht bzw gar nicht mehr an. Es war ein Trauerspiel. Traurig, mit hängenden Ohren kam sie zu mir geschlichen. Nicht mal der Dummyball konnte die Situation retten. Nun mussten wir ja noch für unsere Teampartnerin den ersten Part der Aufgabe übernehem.

Wir tauschten also die Pläntze und die Markierungen wurden für uns geworfen. Ich richtete sie bewusst auf das von uns aus nach links fallende Mark aus. Herr Laux hatte erklärt, welches Dummy als erstes rein komme sei ihm egal, der Hund dürfe nur nicht „switchen“. Ich richtete Fiene also direkt auf diese zweite Markierung aus und sie drehte ab und lief zu Dummy 1. Das Wasser hat sie erstaunlicher Weise sofort angenommen und das Mark auch relativ schnell gefunden. Allerdings war mir bei diesem Ablauf sofort klar… ich schicke sie nicht nochmal raus. Dummy drin, Übung für uns beendet.

Wasser

Ich war mir sicher, wenn sie das linke Dummy auf dem Schirm gehabt hätte, wäre sie dort auch hingelaufen. Wildes handeln wollte ich nun auf keinen Fall mehr! Wenn man sich die folgenden Bilder anschaut erkennt man schon an ihrem Gesicht, dass sie … nicht bei der Sache ist.

CollageLaux

Bild 1 – ein anderer Hund arbeitet und Fiene … ists wurscht!

Bild 2 – komische Beinstellung – Vorwärtsdrang sieht anders aus!

Bild 3 u. 4. – Schnarchnasenstart und der „ich kann nicht mehr Blick“

Dann der Kommentar vom Richter: „Ihr Hund hat kein F-Niveau! Sie müssen dringen an ihrer Kommunikation arbeiten. Das Tier achtet ja gar nicht auf Sie!“

In dieser Situation fällt es mir echt schwer meinen Mund zu halten aber… ich war still. Soll der Herr doch denken, was er möchte. An diesem Tag, in diesen Aufgaben hatte er sicher Recht aber eben nicht grundsätzlich. Ich bin nun aber auch ein wenig verunsichert. Ich selbst leide unter Prüfungsangst. Die letzten zwei Workingteste waren … gruselig! Damit wird mein Bauchgefühl vor dem nächsten Start nicht besser. Dies wirkt sich sicher auch auf Fiene aus. Ich glaube wir brauchen dringend mal ein Erfolgserlebnis … aber woher nehmen wenn nicht stehlen…. Ich werde meine nächsten Schritte gut überdenken.

Trotz dieser wirklich nicht sonderlich schönen Erlebnissen möchte ich es nicht versäumen unseren Gastgebern herzlich zu danken. Wir waren auf einem perfekt organisiert WT in einem wunderschönen Revier. Es gab richtig leckeres Essen und die Stimmung war durchweg gut. Es war trotz allem ein schöner Tag.

Hab ich das …

Glücksschweinchen geküsst?

Wir hatten wieder Losglück und somit einen Startplatz bei „Am Ewigen Eis“.

 

Wie versprochen

bin ich heute die „mittlere Runde“ gelaufen. Im Rucksack mit dabei das Stativ und die Kamera. Ich bereitete die Übung vor und dann ließ ich die Kamera laufen. Ich habe den Originalton drauf gelassen damit man hört was ich manchmal für einen Blödsinn pfeife bzw. damit man auch sieht wie Fiene auf die Signale reagiert.

Viel Spaß!