Stand der Dinge

Lange habe ich nicht mehr über unsere Trainings geschrieben. Das liegt nicht daran, dass wir faul waren, sondern viel mehr daran, dass unsere Übungseinheiten wirklich in Minischritten voran gehen.

Es ist schwer zu erklären, beim Voran arbeiten wir an Zentimetern, die sie nicht nach vorne rutscht. Zentimeter bei der Fußarbeit, die sie nicht mehr vor mir läuft. Außenstehenden fällt das einfach nicht auf und es lässt sich nur schwer beschreiben.

Oft ist es auch nur mein subjektives Gefühl, dass mich Glauben macht, dass sie an diesem Tag hibbeliger ist als sonst. Tatsächlich bin ich es, die nicht richtig gelassen ist und auf sie „abfärbe“.

In den letzten beiden Tagen waren wir auf einer Wiese. Am oberen Ende liegt ein umgestürzter Baum. Am linken Rand der Wiese ist eine Böschung mit höheren Bewuchs.

Tag 1

Vollblinds an dem umgestürzten Baum

Treiben auf der Böschung

Tag 2

Memories an dem umgestürzten Baum

Dummys ohne Treiben auf der Böschung

Heute an Tag 3

habe ich den Memoriepunkt und die Böschung  als Verleitung eingebaut.

2018_10_31Training

Als erstes habe ich sie auf den Memoriepunkt (Oval) geschickt, gestoppt und nach rechts auf B2.
Danach auf B1. Beim ersten Ausrichten hatte sie einen Konflikt. Sie rutscht dann unter meine Hand und leckt sie ab. (tststs)

Als ich sie dann nochmal ausrichtete, ging sie super voran. Vorbei an der Böschung und auch gut in Richtung Ecke.

Das letzte Dummy war dann ein Suchendummy. Diese waren am Fuß der Böschung versteckt. Aufgabenstellung war hier, sie nicht die Böschung hoch zu lassen wo sie an den letzen beiden Tagen gefunden hatte.

Ich bin sehr zufrieden. Sie hat inzwischen auch auf Vollblinds ein wirklich schönes Lining. Auch wenn sie losrennt, als ob sie eine Rakete im Po hätte ist sie fast immer sehr gehorsam 😉
Manchmal ist ihr Gehirn einfach langsamer als ihr Körper und dann ist sie beim Handling in die falsche Richtung unterwegs. Da muss ich ihr einfach noch ein paar Sekunden mehr Zeit geben damit der Fokus ganz bei mir ist.

 

Aufgabe „nachgestellt“

… und erweitert. Oder ein mögliches Trainingsmotto

Man wächst mit (oder an) seinen Aufgaben!!

Am 01.05. war ich als Helferlein in der A beim Bavarian Lions Cup. In der Aufgabe in der ich geholfen habe wurde von den Anfänger-Hunden wirklich viel Basiswissen abgefragt. Fußarbeit, Standruhe, Grundgehorsam, Korrektes Annehmen des Wasser ….

Vom Startpunkt aus gab es einen Walk Up. Das Team ging auf einem schmalen Wiesenweg zwischen einem Teich und einem „Wäldchen“ bis der Richter rief „Bird on the right“ Danach schoß der Richter und es fiel eine Wassermarkierung.

Danach sollter der Hund dort sitzen bleiben und Hundeführer und Richter gingen wieder zurück bis fast zum Startpunkt.

Der Richter gab das Zeichen zum Heranrufen des Hundes. Dieser sollte wenn möglich sofort an den Fuß, denn kaum war er zurück rief der Richter … „Bird on the left…“

Der Hund musste nun in Richtung des Wäldchens schauen denn dort warf ich dann eine Markierung ins Gebüsch.

Nun wurde der Hund in Richtung Wasser gedreht und von diesem neuen Standpunkt auf das Wassermark geschickt.

Sehr viele Hunde liefen zurück zu der Stelle, an der sie das Dummy ins Wasser hatten fallen sehen anstatt das Wasser an dem neuen Startpunkt anzunehmen und loszuschwimmen. Einige hatten noch zu wenig Erfahrung um zu begreifen, dass das Dummy in der Zwischenzeit leicht abgetrieben war, das Handeln gestaltete sich bei einigen Anfängern dann auch schwierig.

Wieder andere zeigten keine schöne Abgabe nach der Wasserarbeit und ihre Handler pusteten völlig aufgeregt in ihre Pfeifen.

Sehr, sehr viele Hunde waren so angefixed vom Wasser, dass die Fußarbeit wirklich sehr, sehr dürftig war. (hüstel … da hab ich Hetty und mich laufen sehen)

Aber bei einigen sah die ganze Aufgabe auch richtig toll aus.

Mir war bereits beim Zuschauen klar, dass Hetty hier in allen Bereichen Schwachpunkte hat. Besonders bei der Fußarbeit nach dem Wassermark … Das wäre mein Herztot gewesen.

Heute wollte ich aber die Aufgabe in abgewandelter Form nachstellen.

Zur Vorbereitung:

Hetty hatte eine Markierung bei dem Baum mit den weißen Blüten geholt. Danach wurden dort drei Dummys ausgelegt (Bewuchs: Brennesseln, kniehohes Gestrüpp)

Dann ein Dummy blind vom anderen Flußufer.

Nun zu unserer Aufgabe:

Mit Blick Richtung Wasser sieht und hört sie eine Markierung fallen (platsch) …

Ich drehe sie weg und schicke sie Voran auf den Baum.

Danach das Wassermark (war schwierig – weil … verdammt es ist weitergeschwommen). Da habe ich ihr von der anderen Seite aus geholfen.

Als letztes nochmal über Wasser.

Wie ihr sehen könnt, habe ich nicht Unrecht wenn ich sage … Hetty und ich haben noch viel zu tun. Ruhe und Gelassenheit werden weiter unser Thema sein. Was mich besonders freut, sie ist trotz ihrers hohen Triebs, ist sie immer gewillt mit mir zusammen zu arbeiten. Ein sehr besonderer „kleiner“ Hund ♥

Ich sage oft .. „Das hätte Fiene in dem Alter nicht gemacht!“ Das ist sicher nur bedingt richtig… Vielleicht habe ich es Fiene auch nicht wirklich zugetraut. Habe immer zu sehr auf Sicherheit trainiert und ihr damit die Selbständigkeit und auch das Selbstbewusstsein etwas „abgewöhnt“ Sei es wie es ist, jeder Hund ist anders und bei jedem macht man wohl auch andere Fehler aber aus tiefstem Herzen sage ich …. Wie bestellt – So geliefert und das bei beiden Goldstücken!

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Wieder ein Ziel erreicht

Das Training mit Hetty gleicht ja gelegentlich einem wilden Sammelsurium von einzelnen Teilchen. Für Außenstehende ist nicht immer ein System zu erkennen und doch, ich versichere euch, wir (also ich) habe einen Plan.

Heute vermelde ich … wir können einen richtig fetten Haken hinter den Wasserapport bzw. die Abgabe des Dummys nach eben Diesem machen.

Ich glaube sie hat tatsächlich verstanden.

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DSCN8783Mein Stürmchen ♥ einfach eine Marke für sich!