Das Wetter

nun ja, was soll ich sagen. Eigentlich finde ich den Winter wirklich toll. Die weiße Pracht versetzt die Umwelt in eine angenehme Stille. Man kann ganz einfach Tierspuren verfolgen und bei Sonnenschein glitzert die ganze Welt. Das Beste ist aber, dass die Hunde einfach nur nass sind und nicht schmutzig :-). Aber leider hat der Winter auch einen großen Nachteil. Frau und Hund kommen einfach nicht so zum trainieren wie sie es gerne möchten.

Es ist einfach zu kalt um die Maus lange auf ihrem Popo sitzen lassen zu können. Sie hatte ja diesen Winter schon mal Husten und da bin ich natürlich jetzt vorsichtig. Markierungen sind fast unmöglich, da die Dummys im Schnee versinken und Delphin in eine Suche verfällt. Das ist überhaupt nicht erwünscht und so muss das Training für Markierung wirklich warten bis die weiße Pracht wieder verschwunden ist.

Weiter an der Suche arbeiten geht auch schlecht, da wir mit unserem Auto einfach nicht bis an den Wald kommen der Schnee und dessen Verwehungen machen es unmöglich die Feldwege zu nutzen und zu Fuß wäre ich fast 40 Min. unterwegs … zu lang um danach noch zu Arbeiten.

Außerdem will ich der Maus mit total panierten und vereisten Dummys nicht den Spaß an der gemeinsamen Arbeit vermiesen und so verstreicht die Zeit, ohne dass wir weiter gezielt arbeiten. Alle wichtigen Bereiche scheinen zu ruhen aber und hier muss ich mich Katrin anschließen …. Viele Aufgaben bestehen aus winzig kleinen Teilschritten, so wie eine Perlenkette aus vielen kleinen Perlen besteht. Eine wunderschöne Kette besteht also aus vielen, perfekten Perlen.

Verhaltenskette nennt man das im Training. Zum Beispiel eine Markierung. Für den nicht wissenden Beobachter rennt der Hund zu einem Gegenstand, schnappt ihn und bringt ihn zu seinem Frauchen um ihn dort abzuliefern. Fertig!

Wir, die wir mit unseren Hunden arbeiten wissen, dass es etwas ganz anderes ist:

  1. Der Hund sitzt ruhig am Bein und beobachtet, wie ein Dummy fliegt und fällt.
  2. Er merkt sich die Fallstelle
  3. Erst auf Kommando geht der Hund schnell und freudig raus und rennt direkt zur Fallstelle.
  4. Ohne zu zögern nimmt er das Dummy auf und trägt es mittig, ohne zu knautschen.
  5. Er kommt sofort, schnell und freudig zu seinem Frauchen zurück.
  6. Das Dummy wir erst auf Kommando „Aus“ oder „Danke“ in die Hand des Hundeführers abgegeben.
  7. Der Hund sitzt ruhig während das Dummy wieder in der Weste verschwindet.

Einige dieser Verhalten kann man oder sollte man einzeln üben und erst zum Schluß das gesamte Verhalten zusammenfügen. So kann man zum Beispiel das Tragen des Dummys üben oder auch das Halten oder das sogenannte „einparken“.

Delphin hat in diesen schneereichen Wochen wirklich wenig mit dem Dummy gearbeitet und im Haus haben wir einfach nur Kunststückchen gecklickert… das aber reicht der Maus nicht! Also habe ich auf den Spaziergängen immer ein Dummy mit und lasse sie auf den Feldwegen auf denen ein gerader Trampelpfad entstanden ist lange Strecken voran laufen …. 40 – 70 Meter sind da kein Problem. Das Dummy sieht sie ja gut liegen und ich erhoffe mir so eine gute Kondition und auch das Vertrauen in lange Strecken gut ausbauen zu können. Das geht allerdings nur zwei bis drei Mal und auch nicht jeden Tag … wird dann zu eintönig. Was also tun??

Der Sitzpfiff, genau! Schnell umdrehen, auf den Popo setzten und ….. der Ball flieeeeeeegt! Gut, kann die Maus. Auch auf Entfernungen zwischen 15 und 20 Metern. Ja, auch wenn Cosma dabei ist. Für die nächsten Schritte bräuchte ich nun wieder einen Helfer…. Eine Perle an der wir später weiterarbeiten müssen.

Suchenpfiff … Hmmm… da war doch was… ja, genau da setzten wir an. In den letzten Wochen haben wir den Suchenpfiff natürlich bei den gearbeiteten „Vorans“ gegeben. Immer wenn Fienchen kurz vor dem Dummy war habe ich unseren „Tüt Tüüüt Tüt Tüüüüt“ Pfiff abgegeben. Aber hat sie auch wirklich verstanden was dies Pfeifsignal bedeutet?

Heute kam der Test. Zuerst habe ich sie abgesetzt und um sie rum einige Leckerchen verstreut. Dann habe ich mich einige Schritte entfernt und den Suchenpfiff gegeben. „Tüt Tüüüüüüt Tüt Tüüüüüt“ sie sitzt da und schaut mich an ….. „Tüt Tüüüüüt Tüt“ Sie hüpft auf, nimmt die Nase runter und sucht!!! JA! STRIKE!!! Nun war das ja nicht sonderlich schwierig, hatte sie ja doch gesehen, das ich die Leckerchen ausgelegt hatte.

Unser Spaziergang setzte sich fort und am Wegrand war ein kleineres Gestrüpp. Nächster Test. Ich setzte Fienchen auf dem Weg ab und gehe ca. 5 Meter weiter… Dann tue ich so, als ob ich an einigen Stellen etwas hinlege und tatsächlich lege ich auch an einem Plätzchen ihren geliebten Tennisball aus.

Ich rufe sie zu mir und als sie auf der Höhe des Gestrüpps ist gebe ich den Suchenpfiff und weise mit der linken Hand nach links … logisch oder … und sie springt nach links und sucht. Sie findet das Bällchen und die Party ist groß! Das macht ihr richtig Spaß. Erst jetzt merkt man, wie sehr ihr richtige „Erfolgserlebnisse“ fehlen. Das Clickern ist für das Arbeiten mit Dummy und dem „mir zutragen“ definitiv kein Ersatz.

Bei meiner letzten Übung läuft Fienchen einige Meter vor mir her. Von ihr unbemerkt werfe ich den Ball ein eine niedrige Deckung und bleibe stehen. Sie sieht sich zu mir um und ich rufe sie…. In Höhe der Deckung bekommt sie wieder den Suchenpfiff mit einer richtungsweisenden Handbewegung…. Sie sucht und findet! Yep, das wars für heute.