Der „3 Card Trick“

Der „3 Card Trick“ stammt von der Trainings-DVD Retriever Training Guru Style. Diese Übung dient zur Überprüfung ob der Hund Richtungsanzeigen korrekt annimmt.

Dazu muss man wissen, dass Keith Mathews das Einweisen wie ein Puzzle zusammensetzt. Zuerst wird das Voran erarbeitet. Wenn das auf ein „blindes“ Dummy an einem Vertrauenspunkt auf ca. 100 Meter funktioniert erarbeitet er das back.

Später wird das rechts und links schicken geübt. Diese Übung nennt er „Corner to Corner“. Er sucht sich ein rechteckiges Feld (Fußballplatz) ich gehe immer auf eine Wiese die etwas von Wald bzw. einem Weg umrandet ist und nutze diese natürlichen Begrenzungen als Leitlinien.

Erst wenn der Hund das Grundlagentraining abgeschlossen hat und auch trotz Verleitungen auf die angezeigte Richtung sicher raus geht, kommt der „3 Card Trick“ zum Einsatz.

Hier werden nun 3 Stangen aufgestellt.

3cardtrick

Zu Beginn werden die Dummys ausgelegt. Der Hund sitzt in der Mitte und schaut dabei zu. Dann wird der Hund „back“ auf D1 geschickt. Nach erfolgter Abgabe bringt man den Hund zurück in die Mitte, der Hundeführer wirft D1 wieder an die Stange und geht zurück auf seine Position. Jetzt wird der Hund auf D2 seitlich geschickt. So setzt sich das Spiel beliebig fort.

Natürlich kann man die Stangen weiter auseinander stellen (zu Beginn ist die Entfernung zwischen D2 und D3 50 Meter) es geht bei dieser Übung einzig um das festigen der Basics. Der Hund soll konzentriert die angezeigten Richtungen annehmen. Dringend darauf achten, dass man nicht immer im Selben Muster auslegt bzw. abarbeitet.

 

 

Delphin bei den Mudpaws

Vor diesem Training stand ich wirklich vor einigen Schwierigkeiten. Die Wiesen noch nicht abgemäht, überflutet oder von Rindviechern besetzt musste ich doch ein bisschen rumgurken bis ich ein Plätzchen für uns gefunden hatte. Doch dann bot sich unerwartet eine gute Möglichkeit das Seitwärts-Schicken mit Leitlinie zu üben.

Fiene und mein Arbeitsauftrag für die Trainingseinheiten: Distanzen zwischen mir und ihr vergrößern.

Trainingspunkte:

  • Seitwärts (rechts) / lange Distanz
  • Doppelmarkierung (kurz / lang)
  • Teamaufgabe: Doppelmarkierung / Voran auf bekannten Punkt
  • Walk Up

Als Erstes stand heute das seitwärts schicken nach rechts auf dem Stundenplan. Eine kurz gemähte Wiese incl. Zaun sollte hier den optimalen Trainingsverlauf garantieren.

Jedes Team arbeitete die Aufgabe einmal wie folgt durch:

training15.06.13

  1. Das Team geht den Vertrauensweg und legt das Dummy gemeinsam aus. – schicken –
  2. Der Hund bleibt am Startpunkt sitzen und der Hundeführer legt ein Dummy “heimlich” aus das zweite wird gezeigt – schicken –
  3. Hund sitzt am Startpunkt, es fällt eine Verleitmarkierung (links)  – der Hund wird erneut nach rechts geschickt

Trainingsinhalt war hier die richtige Annahme der Laufrichtung und das Überwinden der großen Entfernung zu Dummy. Viele Hunde haben eine unsichtbare “Grenze” im Kopf die sie daran hindert das Kommando über einen gewissen Punkt hinaus auszuführen und blockieren dann. Sie bleiben stehen, fragen, sind einfach unsicher. Mit diesen Basisübungen wollen wir nun im Training diese Grenzen verschieben. Für Fiene und mich sollte nicht nur der Weg zum Dummy weit sein sondern auch die Entfernung zwischen ihr und mir wählte ich mit 70 Meter weiter als sonst.

Nach dieser Übung aus dem Bereich der Ur-Suppe gings weiter mit einer Doppelmarkierung “Kurz – Lang”. Die lange Markierung viel auf die Wiese in einen Schattenbereich die kurze auf der selben Linie auf die Wiese.

Obwohl wir das im Training lange nicht hatten klappte es erstaunlich gut. Außerdem hatte das Fiene-Frauchen super markiert und konnte wirklich gut mit dem Suchenpfiff helfen. Da war ich doch sehr zufrieden.

Im Bereich der langen Markierung wurden dann, von den Hunden unbemerkt 4 Dummys ausgelegt und wir machten eine kurze Pause.

Training15.06.13(2)

Die nächste Aufgabe setzte sich aus einer Doppelmarkierung und einem Voran auf den Memory-Punkt der langen Markierung zusammen.

Den Abschluß des Trainings bildete dann noch ein Walk Up mit Markierungen vor und hinter die Linie.

Ich kann zufrieden sein. Noch hat sie nicht ihre Schnelligkeit wiedergefunden aber wir sind auf einem guten Weg.

Und wieder einen Kopfsprung …

in die Ursuppe.

Ja, es ist wieder so weit. Wir gehen viele Schritte zurück in unserem Training. Da Fiene ja in ihrem Hormonrausch für diverse Überraschungen gut ist gilt es also nun das Training so zu gestalten, dass sie nicht in ihren „Amnesiemodus“ verfällt. „Häääh, get out, das kenne ich nicht!“ oder „Geradeaus, geradeaus wird völlig überbewertet!“

Ich fuhr also das Gelände vom letzten Training an. Dann ging es erstmal darum die Dummys auszulegen.

2013-03-23 Auslegen

Vom Auto aus durfte Fiene frei laufen. Als ich an dem Punkt „auslegen“ angekommen war machte ich den Sitz-Pfiff. Fiene konnte dann beobachten, wie ich in dem Totgras 4 Suchendummys auslegte. Für das brave Warten bekam sie ihren Dummyball und wir setzten unseren „Spaziergang“ fort. Wir umrundeten die Wiese und an der Stelle „!!!“ machte plötzlich ein Hase hoch und Fiene… hinter her! Hier-Pfiff – Fiene drehte sofort bei und kam auf mich zugerannt. Dafür bekam sie natürlich den ganz großen Applaus. Wir feierten eine Dummyball-Party mit Leberwurst und Streicheleinheiten und gingen danach weiter zu P1. Ich war mir fast sicher, dass nach so viel Party der imaginäre Radiergummi durchs Fienehirn gerazzefummelt war. Aber weit gefehlt. Ich richtete sie aus und wie an der Schnur gezogen ging sie voran zu unseren Minidummys.

Weiter gehts diesmal im „Fußmodus“. Bei der Position „Dummywurf“ wurde das Dummy in das Wäldchen geschleudert. Da ich gut gefrühstückt hatte schaffte ich es tatsächlich und das Wurfobjekt kullerte auch noch ein bischen den Hang runter.

2013-03-23 (1)

Weiterlaufen. Leider ist auf dem Bild der Laufweg (gelb) nicht so gut zu sehen. Dann standen wir wieder auf dem Startpunkt von unserem Markiertraining. Als erstes wieder ein Voran auf die Minidummys.

Minidummys

Den Geländeübergang schaffte sie erst im zweiten Versuch denn, wen wundert es … Sie erinnerte sich an die Dummys die vor 6 Tagen !!! an der Hecke gelegen hatten und so zog es sie auf dem Weg nach links rüber.

Sagte ich schon, dass ich mich gelegentlich sehr wundere woran sie sich noch erinnert und an was nicht… bei den Minidummys war sie vor ner viertel Stunde tstststs!

Also nochmal angesetzt, konzentriert und geschickt. Ok, diesmal hatte es dann geklappt.

Dann drehten wir uns zu unserem ausgeworfenen Dummy. Das lief wirklich wie am Schnürchen. Hatte ich zuerst noch befürchtet, dass sie die alten Fallstellen der Doppelmarkierung vielleicht ablenken könnten, flitzte sie dort einfach drüber, suchte auf Pfiff sofort und kam schnell mit Dummy wieder.

Noch zwei Minidummys übrig. Ich setzte Fiene am Startpunkt ab und ging selbst den Hang runter. Dann schickte ich sie „back“ über den Graben. Sehr schön drehte sie über die richtige Schulter und war mit Dummy Nr. 3 wieder bei mir. Für den letzten Durchgang ließ ich sie „out – nach rechts“ auf die Dummys gehen und auch das klappte problemlos.

So, in zwei Wochen werde ich das Gelände vor unserem Spaziergang präparieren und sie so auf Blinds an bekannte Stellen schicken mal sehen wie es dann aussieht mit ihrem Erinnerungsvermögen.